Anlässlich unseres 30-jährigen Firmenjubiläums blicken wir in einer 6-teiligen Serie auf die Entwicklung der INTRAVIS zurück. Wir beleuchten, wo alles begann, wieso INTRAVIS eigentlich INTRAVIS heißt, welchen Einfluss ein Student bei unserem Start in der Kunststoffverpackungsindustrie hatte und wie uns seit nun 30 Jahren immer wieder eine Vision umtreibt. Heute: Seit fast 30 Jahren haben wir eine Vision, der wir uns verschrieben haben. Und sie wird in unserer Industrie immer wichtiger.
„Wir lösen Probleme. Bevor sie entstehen.“ So lautet seit 2016 die offizielle Vision der INTRAVIS. Tatsächlich verfolgen wir diese Vision aber bereits seit 1996.
Aber zunächst: Was bedeutet die Vision eigentlich? „Unsere Vision zielt darauf ab, dass die von unseren Prüfsystemen gesammelten Daten unseren Kunden helfen, ihre Produktionsprozesse und Lieferqualität stabil zu halten und zu optimieren. Mit Hilfe dieser Daten werden dann Probleme vermieden, die sonst in naher oder mittlerer Zukunft auf den Hersteller zugekommen wären“, sagt Markus Juppe, Chief Marketing Officer bei INTRAVIS.
Und diese Vision verfolgt INTRAVIS seit 1996? Ja, tatsächlich! Bereits damals haben wir einen Artikel im deutschen Branchenmagazin Plastverarbeiter veröffentlicht, der dies anhand eines geschlossenen Regelkreises beschreibt. In diesem stabilisieren und verbessern sich die Prozesse und damit die Produktqualität stetig auf Basis der zuletzt erhobenen Qualitätsdaten – und das vollkommen automatisiert.
Konkret heißt das: Sobald ein Prüfsystem bei einem Qualitätsparameter eines Produktes erkennt, dass dieser einen Grenzbereich überschreitet, meldet es das an die herstellende Maschine zurück. Diese nimmt dann ebenfalls voll automatisch Veränderungen am Herstellprozess vor, damit das nächste Produkt wieder innerhalb aller Toleranzen produziert wird.
So die Theorie. „In der Praxis waren wir damals mit dieser Idee unserer Zeit weit voraus“, berichtet Dr. Gerd Fuhrmann, CEO der INTRAVIS. „Die Rechenleistung der damaligen PCs kam mit diesem Vorhaben schnell an ihre Grenzen, sodass wir die Idee zunächst nicht so umsetzen konnten, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir konnten allerdings schon die richtige Vorarbeit leisten, indem wir unsere Systeme immer mehr dahin entwickelten, dass sie umfangreiche Produktqualitätsdaten sammelten und eben nicht nur Schlechtteile aussortierten, wie das damals der Branchenstandard war“. Deshalb sind INTRAVIS Systeme von jeher mit umfangreichen Statistiken, Fehlerbildspeichern oder auch Alarmmeldungen ausgestattet und bringen den Bedienern bis heute mit ihren umfassenden Informationen einen Mehrwert, der am Ende zu erhöhter Effizienz führt.
2015 nahmen wir dann einen neuen Anlauf auf die Umsetzung eines sich selbstregulierenden Regelkreis. Systeme wie der damalige CapWatcher III lieferten jetzt pro Minute riesige Mengen an Qualitätsdaten. Außerdem hatte sich die Rechenleistung der Industrie-PCs seit 1996 um ein Vielfaches vergrößert, sodass wir nun die wichtigsten Grundbestandteile verfügbar hatten. Es brauchte nur noch eine passende Software.
Daher entwickelten wir den IntraVisualizer, eine Datenanalyse-Software, welche die Qualitätsdaten mehrerer INTRAVIS-Systeme zusammenfasst, analysiert, Trends prognostiziert und die Ergebnisse verständlich visualisiert.
Die Kombination aus dieser Software und den Daten des CapWatcher III konnte 2017 auf der Drinktec in einem erstmals realisierten geschlossenen Regelkreis mit einer Netstal-Spritzgießmaschine bestaunt werden. Dabei wurden gezielt Parameter der Spritzgießmaschine so verändert, dass Verschlüsse außerhalb der Toleranzgrenzen hergestellt wurden. Dies erkannte der CapWatcher III und meldete seine Ergebnisse an die Spritzgießmaschine zurück – in der Folge konnten die relevanten Parameter so eingeregelt werden, dass die Verschlüsse wieder innerhalb der Toleranzgrenzen lagen. Die Demonstration eines geschlossenen Regelkreises.
Und was ist seitdem passiert? „Eine ganze Menge“, berichtet Wolfgang Jansen, unser Chief Development Officer. „Wir arbeiten mit ganzem Einsatz an weiteren Produkten, die es den Linienführern ermöglichen, auf Basis von Erfahrungswerten und Maschinendaten Produktionsprobleme eigenständig zu lösen und Maschinenstillstandszeiten zu minimieren.“
Auch die Industrie sieht immer öfter die Notwendigkeit für solche Lösungen. Markus Juppe meint dazu: „Produktionslinien sind heute unglaublich komplex. Linienführer haben mehrere Produktionslinien mit unzähligen unterschiedlichen Maschinen und Systemen in ihrer Verantwortung. Um es diesen Linienführern zu erleichtern einen guten Job zu machen, sind Unternehmen – auch dank der zunehmenden Vernetzung im Rahmen von Industrie 4.0 – bereit, in die Automatisierung ihrer Produktionslinien zu investieren. Denn so sichern sie gleichzeitig auch für die Zukunft ein hohes Maß an Effizienz bei gleichbleibend hoher Qualität ab.“
So ist die Vision, die 1996 ihren Ursprung fand, bis heute ein essenzielles Thema in der Industrie, welches wir nach wie vor mit aller Kraft verfolgen.
In der letzten Folge unserer Serie werfen wir einen Blick hinter die Kulissen, indem ein paar Mitarbeiter aus unterschiedlichen Abteilungen von ihrer Arbeit bei INTRAVIS erzählen.
Hier geht’s zu den bisherigen Beiträgen der Serie: